Heiler unter sich: [Rückblick]

Aryana hatte mit Tai die letzten Tage viel trainiert. Seit sie die neue Fähigkeit entdeckt hatte. Aber ein Thema war ihr sehr wichtig. Sie hatte sich ja der Heilungen der einzelnen Gruppenmitgliedern angenommen. In jedem Dorf wo es einen Heilkundigen gab hatte sie neue Erfahrungen gesammelt. Neue Kräuter kennengelernt und auch neue Medikamente welche sie selber anmischen konnte.
Sie wusste das auch ihre Gastgeberin eine Menge Wissen über Heilkunde besitzen soll. Sie hatte daher um ein Gespräch mit Mira gebeten. Vielleicht würde sie wirklich neue Sachen lernen was ihr sehr wichtig wäre. Sie hatte sich ordentlich angezogen und hatte ihr Büchlein dabei als sie am Büro der Dame angekommen war klopfte sie an die Türe und wartete auf ein herein.

Es dauerte nicht lang und die selbe alte Dame, die ihnen bisher den Weg gewiesen hatte, trat ein.
"Tut mir leid, dass ihr warten musstet..." sagte sie und setzte sich nicht, wie erwartet auf den Stuhl, sondern hielt die Tür weiter auf für eine weitere Frau, die reinkam. Im Gegensatz zu Mira war sie viel jünger.
"Das ist Linka, meine Tochter." sagte Mira, woraufhin sich Linka vor Aryana verbeugte und sich nebenan hinsetzte.
"Also, was genau führt dich her ? Scheint ja etwas persönliches zu sein, wenn du alleine kommst und nicht mit der Gruppe zusammen" meinte sie und setzte sich diesmal an ihren Tisch.

Aryana verneigte sich nun selber leicht. Es war schließlich Höflichkeit geboten und sie wollte ja gerne neue Sachen lernen da sollte sie schon einen guten Eindruck hinterlassen: Ich bin Aryana. Freut mich Linka. Sie überlegte wie sie ihr Anliegen am Besten in Worte fassen konnte: Nun ja es ist in gewisser Weise was Persönliches und der Rest meiner Gruppe würde sich bestimmt langweilen. Sie lächelte ein wenig schüchtern und fuhr dann etwas unsicher fort: Jedenfalls habe ich gehört das sie sich sehr gut mit Heilkunde auskennen würden. Ich kümmere mich um die kleineren bis mittelschweren Verletzungen der anderen, die nicht Lebensbedrohlich sind. Ich habe bisher in jedem Dorf in dem wir gewesen sind die Heilkundigen gefragt und mir Ratschläge geben lassen. Ich konnte viele Rezepte aufschreiben die mir weiterhelfen könnten. Allerdings fehlen mir elementare Dinge. Ich weiß wie ich Gift neutralisieren kann und wie ich eine Wunde nähen kann. Aber Brüche versorgen, Heilsalben herstellen, Brandwunden versorgen oder Erfrierungen sowas weiß ich alles nicht. Da hoffte ich das ihr mir ein paar Sachen zeigen würdet um meiner Gruppe bestmöglich zu helfen. Ich könnte es mir nicht verzeihen wenn ihnen was zustieße weil ich einen Fehler gemacht habe. Sie blickte auf ihr Buch und reichte es dann weiter an die Dame: In diesem Buch habe ich alle Kräuter aufgezeichnet die wir gefunden und gesehen habe. Einige mit den Bedeutungen und andere die ich erfragt habe. Dort stehen auch ein paar Rezepte für fragwürdige Heilmethoden drinne. Vielleicht haben sie ja noch ein paar Ergänzungen oder Anmerkungen. Dann wurde der Engel leicht rot. Weil sie doch recht viel geredet hatte: Entschuldigen Sie bitte ich bin ein wenig aufgeregt.

Mira nickte leicht, als Aryana ihr alles erzählte, was sie bisher erlebt hatte.
"Ich kann dir einige Ratschläge geben, aber ich kann dir kein Universelles Buch der Heilung geben. Zunächsteinmal beruhen viele meiner Techniken auf Magie und die kann ich dir leider nicht zeigen. Entweder du hast sie, oder du hast sie nicht. Alles, was ich dir geben kann ist einen Startschubser in die Richtige Richtung. Kräuterheilkunde und Wundheilkunde sind Dinge, die vor allem aus dem Gefühl heraus passieren. " erklärte sie und schrieb etwas auf einen Zettel.
"Alchemie ist merkwürdig....dutzende verschiedener Pflanzen können unterschiedlich verarbeitet den selben Wirkstoff ergeben. Daher hat vieles mit einfachen versuchen zu tun. Wissen, was dir Konsistenz, Geruch, Gefühl und alles sagt. Ich habe der Kräuterkunde nur hier auf diesem Kontinent zugesagt...und nur hier in diesen Teil des Kontinents. Ich kenne einige Pflanzen von anderen Teilen, aber kann ohne Proben nicht sagen, ob sie die selben Wirkungsprozesse haben. Es ist schwer..." erklärte Mira und schob Aryana einen Zettel hinüber.
"Diese Pflanzen sind sowohl hier auf Euclidia als auch den anderen beiden Kontinenten zumindest gelegentlich auffindbar. Es ist eine Salbe, die den Heilungsprozess beschleunigt...allerdings solltest du sie nicht leichtfertig verwenden. Sie beschleunigt die Heilfertigkeit einer Nacht, holt sich diese erhöhte Heilungsaktivität aber in den folgenden Nächten zurück. Nutze sie nur in Lebensgefährlichen Situationen wo die Frage besteht, ob der Patient die Nacht überlebt oder nicht. Wenn du sie leichtfertig benutzt und der Patient die darauffolgenden Nächte nicht heilen kann, könnte ihn das das Leben kosten." erklärte sie.
"Ach und...die Grundlage der Alchemie besteht vor allem aus der Erkenntnis, dass alle Tinkturen mit starkem Alkohol leichter ins Blut geraten vermeide billigen Fusel sondern destiliere ihn vielleicht bei Gelegenheit selbst. Ich gebe dir ein kleines Lehrbuch über Alkoholdestilation. Spiel nicht zuviel an den vorgeschriebenen Befehlen, das könnte unangenehme Nebenwirkungen haben. Fett macht sich auch gut für Salben." fügte sie hinzu bevor sie kurz etwas still wurde. Aryana spürte dass sie noch nicht zuende geredet hatte und ließ ihr ihre Pause.
"Du wunderst dich vielleicht, warum ich dir so bereitwillig helfe...aber wer kann jemandem Hilfe verwehren, der selber Helfen möchte ?" sagte sie und war dann fertig.

Aryana lauschte aufmerksam. Mira entpuppte sich als eine sehr hilfreiche Heilerin, von der sie ne ganze Menge lernen konnte: Sowas verlange ich ja auch garnicht. Lediglich ewin paar Tipps wie ich meiner Gruppe besser helfen kann. Ich mache vieles aus dem Bauch herraus aber mit mangelnder Kenntnis über die Flora hier ist es sehr schwer die richtigen Kräuter zu finden. Sie lauschte weiter den Worten nein Magie besaß sie nicht sie besaß mächtige Psikräfte, aber damit könnte sie nicht heilen damit belief sich ihre Möglichkeit auf Wundheilkunde und Kräuterkunde: Alchemie bedarf immer intensiver Studien. Aber wenn man die Grundlagen kennt, kann man sie weiter entwickeln. Dann fuhr die Frau weiter fort Aryana hatte längst einen Stift gezückt und schrieb fleißig mit.

Ich denke wenn ich ein paar Pflanzen habe die ich auch auf den anderen Kontinenten eventuell finden kann wäre mir schon viel geholfen. Den Rest muss ich mir erschließen durch lesen fragen und ausprobieren. Sie nahm den Zettel an sich und verstaunte ihn in ihrem Büchlein: Vielen Dank das wird mir bestimmt sehr weiterhelfen falls wir auch die anderen Kontinente besuchen müssen um unseren Weg zu finden. Sie lächelte leicht und barg ihren Schatz in ihren Händen. Dann bekam sie noch ein Rezept für eine Heilsalbe allerdings mit einer Warnung. Sie nickte ernst: Ich verstehe und ich werde den Rat sicher berherzigen. Das mit dem Lehrbuch ist sehr gut. Denn Alkohol zu kaufen ist sehr teuer und wenn ich es selbr herstellen kann dann weiß ich wenigsten was ich da habe. Die Frage ist nur die Gerätschaften. Eine kleine Destille brauchst du dann schon denke ich. Aber das lässt sich bestimmt irgendwie regeln. Solange ich es nciht besser gelernt habe werde ich mich immer an die Anweisungen halten denn ich will ja helfen nicht noch schlimmer machen. Sie war hell auf begeistert das Mira ihr so sehr half. Es war nicht selbstverständlich. Gleichzeitig machte sie ihr aber auch klar das sie als Heilerin eine Sorgfalstpflicht hatte. Sie würde sich keine Fehler genehmigen.

Ich wundere mich vielleicht ein bisschen. Aber wie sollen Lehrlinge Meister werden wenn niemand der Meister sein Wissen teilen würde. Aber ich freue mich sehr das sie mir soviel helfen das wird mich sicher zu einer besseren Heilerin machen und ich kann meine Gruppe bestmöglich schützen und ihnen helfen.