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 The last Kiss

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Reideen
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BeitragThema: The last Kiss   The last Kiss Icon_minitimeFr Sep 26, 2008 11:50 pm

(Original von Reideen)

Sanft strich seine Hand über die rosigen Wangen seiner geliebten Eldara. Sie hatte die Augen geschlossen und ihr rabenschwarzes Haar hing in ihrem Gesicht, während Liam seine Augen nicht von ihr nehmen konnte. Das grüne Gras, auf dem sie lag, ließ sie noch viel mehr in dem wunderschönen Kontrast erstrahlen und raubten Liam den Atem. Ihr weißes Kleid, so simpel wie ein Leinentuch, hatte einiges an Schmutz an diesem Tage abbekommen. Liam musste lächeln als er an die vergangenen Stunden dachte. Er kannte sie nur 4 Monate und doch war ihre Liebe schnell gedeiht. Der unbekannte Wanderer und die Tochter eines Bauern.
„Fast schon ein wenig zu kitschig“, dachte Liam. Er meinte gar ein antwortendes Lächeln auf ihren Lippen erkennen zu können. Sanft fuhr er über ihre Brust und erinnerte sich an die Nacht in dem Gasthof und die vielen Stunden zu zweit auf dem Sternenhügel. Ja der Sternenhügel. Es war nur ein kleiner Hügel am Rande der Stadt, an dem man in klaren Nächten jeden Stern sehen konnte den sich ein Astrologe der berühmten, sarkossischen Sahi auch nur vorstellen konnte. Eldara war die hübscheste Sarkossin die Liam jemals gesehen hatte und er hatte sogar beschlossen sie zu seiner Frau zu nehmen. Sogar die Einwilligung des Vaters hatte er. Liam erinnerte sich daran wie er tagelang vor dem Haus des alten Bauern saß und Hitze und Sommerregen ausgestanden hatte um ihn dazu zu bewegen ihn zu akzeptieren. Erst das zurückbringen des durchgebrannten Boros war dann der ausschlaggebende Punkt den Eldaras Vater gebraucht hatte um Liam zu akzeptieren. Sanft fuhren seine Finger über ihren Bauch. Er hatte in den letzten Monaten eine kleine Rundung bekommen und es erfüllte Liam in jeder Minute seines Lebens mit Stolz. Er fuhr kleine Kreise über ihren Bauch die am Bauchnabel endeten und lächelte wieder. Seine Lippen waren trocken, spröde und er bemerkte auch das seine Kehle immer trockener wurde. Liam fuhr sich mit dem Daumen über seine Finger und musste auch dort feststellen, dass er noch nie geglaubt hatte das seinem Körper so viel Wasser fehlt wie jetzt in diesem Augenblick. Kleine Einschnitte an seinen Fingern zeigten das er oft mit dem Bogen schoss. Sie zeigten seine Erfahrung mit dem Langbogen. Doch nichts in seinem Leben war bisher jemals so wichtig gewesen wie die Frau die hier vor ihm lag. Wie ein Stein zogen ihn seine Lippen nach unten. Sanft legte er seine dünnen Lippen auf ihren Bauch und hielt ihn mit seinen Händen fest, als könne er jeden Moment weglaufen. Seine braunen, langen Haare fielen über seine Schultern und streichelten ihren Bauch während er ihn noch küsste. Liam konnte seine Tränen kaum noch bei sich behalten. Der Blick trübte sich und seine Kehle schnürte sich zu als seine Lippen den Weg zu den ihren fanden.
„Ich werde dir bald folgen, meine Liebste“ sagte Liam als er seine Lippen von der bereits toten Frau löste und sich erhob. Die beschlagene Lederrüstung die er trug hatte einst bessere Tage gesehen und er hatte gedacht er würde sie nie wieder tragen müssen. Seine Hand zog sich durch die Luft als wäre sie so dick wie Teer. Die Zeit verging wie in Zeitlupe und seine Finger bewegten sich routinemäßig, fast schon wie allein. Die linke Hand hob den von ihm geliebten Bogen vom Boden auf und schlang sich fest um das Holz. Feiner als elfische Kunst und doch geschaffen von Menschenhand mit Verzierungen die Sterne, Berge und Felder zeigten. Die Sehne glänzte silbern und reflektierte das Sonnenlicht und gierte beinahe danach gespannt zu werden. Liams rechte Hand zierte ein dünner Stulpenhandschuh aus Leder. Sie fuhr um seine Hüfte herum und griff nach einem der Pfeile, die in seinem Köcher standen.
Im Stillen sprach er ein Gebet an das Land, wie man es ihm beigebracht hatte und legte einen Pfeil langsam auf die Sehne. Als Liam sie spannte, knirschte das Holz des Bogens und machte jenes so vertraute Geräusch das Liam seid einigen Wochen schon nicht mehr wahrgenommen hatte. Die Federn des Pfeils kitzelten Liams Wange als er anlegte und sein Adlerauge das Ziel erfasste. Plötzlich wehte ein frischer und starker Rückenwind und Liam lächelte. Aryth persönlich würde diesen Pfeil an sein Ziel tragen. Dann blieb die Zeit für Liam beinahe stehen. Seine Augen fixierten den Blick des Mannes der für alles verantwortlich war. Sein Verstand erreichte absolute Konzentration und selbst ein Blitz hätte er in diesem Moment treffen können, mochte man meinen. Weiße Lilienblüten flogen an Liam vorbei und in seinem Blick vermischten sie sich mit seinem Haar. Der Bogen spannte immer weiter aber Liam wusste genau wie weit er exakt den Bogen ausreizen konnte und wie weit die Sehne dehnbar war ohne zu reißen. Nun hatte er seine Lungen voll gefüllt und sein Körper stand im Zenit, war für den Bruchteil einer Sekunde absolut still.
„Rash“ sagte Liam leise und ließ den Pfeil von der Sehne sausen. Im Flug fing dieser Feuer und flog wie ein rasender Phönix über das Feld, mit seinen stolzen, flammenden Flügeln. Präzise flog er an allen Orks vorbei die gerade auf dem Weg zu Liam waren. Sie rannten und doch war es ihm in aller Ruhe gelungen diesen Pfeil abzufeuern ohne das sie auch nur auf Waffenreichweite gekommen waren. Er bahnte sich seinen Weg durch die wilde Bande und traf schließlich auf sein Ziel. Der Legat bekam kaum noch mit das er starb. Liam hingegen beobachtete alles genau und penibel. Der Legat war tot. Kein Zweifel. Gegen die Orks würde er nicht bestehen also senkte er die Waffen, drehte sich ruhig um, bückte sich und küsste Eldara ein letztes Mal. Noch bevor eine weitere Reaktion folgte schlugen die ersten Orks auf ihn ein. Aber er hatte in diesem Augenblick schon mit dem Leben abgeschlossen und war dabei zu seiner Liebsten zu kehren.

Die Orks schlugen auf Liam ein bis dieser sich nicht mehr rührte. Sie bemerkten das er seinen Arm an Eldara klammerte und versuchten ihn zu lösen aber erst das Abschlagen des ganzen ließ dies zumindest etwas zu. Einer der Kinder des Schattens fand an Liams Gürtel eine große Schriftrolle während ein anderes sich wunderte was diese ölige Flüssigkeit auf dem Gras zu sagen hatte.
„Was steht auf der Rolle ?“ fragte einer der Orks grunzend. Der andere schaute verwirrt rauf und antwortete :“ Ist irgendwie schwarze Zunge aber ich kenne das Wort nicht“
„Welches denn ?“ fragte wieder ein anderer...

Eine riesige Feuersäule brach auf den Feldern mitten in Erenland aus und verschlang alles was sich noch dort befand. Man sollte seine Rauchsäule noch Tage später sehen.
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