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 meanwhile in Niannas Head

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BeitragThema: meanwhile in Niannas Head   meanwhile in Niannas Head Icon_minitimeFr Sep 26, 2008 11:51 pm

(Original von Kendras)

Die Wunden die die Schwarzgerobten schlugen waren tiefer als jene mit denen sich Nianna üblicherweise schmückte. Es waren nicht solche Orks, die als kleines Intermezzo dienten um sich zwischen zwei größeren Kämpfen in Übung zu halten, nicht jene grobschlächtigen Pöbel, die die Gewandtheit eines gefesselten Krüppels hatten. Nein, diesmal war es eine echte Herausforderung... Literweise Blut wurde vergossen, benetzte ihre Robe und ihren Umhang, es war auch ihr Blut...

Das alles spielte kaum eine Rolle, Nianna tanzte wie so oft bereits ihren Tanz mit dem Tod. Während ausserhalb ihre Klingen sirrten, ihren Gegner teilweise völlig durchschnitten und ihn in Einzelteilen zurückließ, flirtete ihre Seele innerlich mit der Erlösung, die ihr mit jedem Liter den sie vergoss näher kam.
Doch plötzlich, wie ein Blitz der die kohlrabenschwarze Nacht ihrer Gefühlslosigkeit durchschnitt, spürte sie Schmerz. Schmerz der tiefer ging als ihre Hoffnungslosigkeit und die Abgründe die sich in ihr auftaten. Schmerz der ihr Herz rasen ließ, der alles mobilisierte was ihr kleiner Körper an Kraft zu bieten hatte... Irgendwo in ihrem Kopf platzten ein paar Adern. Sie schrie, tobte, und die Tötung ihrer Gegner, die bis eben noch wie ein graziler Tanz wirkte, gewann um ein Ungeheures an Präzison, Erbarmungslosigkeit und dem innigsten Wunsch zu töten. Ihre Schwerter trieb sie weit in den Leib ihres Gegenübers, er starb, begann in sich zusammenzusinken, kein Grund aufzuhören... Bevor der Ork den Boden erreichte, zerteilte sie seinen Körper in mehrere Teile...

Nun gab es keinen Gegner der sich ihr noch stellte. Doch, einen musste sie übersehen haben, denn er packte sie von hinten und verhinderte jede weitere ihrer Bemühungen sich umzudrehen, um auch ihn hinzurichten. Nach und nach versammelten sich ihre Freunde um sie. Freunde? Warum standen sie nur da und sahen zu wie dieser Ork sie gefangen hielt, warum nur bewegte sich niemand? Irgendjemand sagte etwas... sie hörte es wie in weiter Ferne... Verhandelten sie mit dem Feind? Was wurde hier gespielt? Langsam verließen sie ihre Kräfte, der Schmerz ließ nach und sie sehnte sich nach dem Schlaf, dem Entgültigen, die Augen fielen ihr zu...

Nianna erwachte auf einer Ebene. Der Boden unter ihr war weich, der Himmel über ihr war dunkel und es schneite. Aber es war nicht kalt und warum roch es verbrannt? Sie kam nur langsam zu Sinnen. Schreie drangen an ihr Ohr, verzweifelte Schreie, solche Schreie wie sie sie oft erlebt hatte, Schreie jener, die bewaffnet mit einer Mistgabel gegen einen Trupp Orks anstürmten, jener, die mitansehen mussten, wie ihre Angehörigen vergewaltigt und anschließend ermordet wurden, jener, die alles verloren hatten, denen man versagt hatte zu sterben, die man zurückließ verwundet, verkrüppelt, mißhandelt aber verdammt noch mal am Leben.
Langsam richtete sie sich auf. Es war Asche, in der sie lag, knöcheltief... Sie sah sich um. Der Horizont war blutrot gefärbt, es war nicht die Sonne, sondern ein riesiges Feuer einer fernen Stadt oder eines fernen Waldes die dort verbrannten. Ringsherum waren keine Menschen, Elfen oder sonstige Lebewesen zu sehen, die Schreie aber drangen unverändert in ihr Ohr. Und schließlich sah sie sie doch, die Menschen, in den unnatürlichsten Positionen aufgehangen in einem verkohlten Baum. Sie erbrach, wandte ihren Blick ab und erhob sich. Tränen stiegen in ihre Augen, nicht vom Rauch, denn eine bleierne Traurigkeit drückte sie auf ihre Knie, sie weinte ungehemmt. Wo war sie? Woher kamen auf einmal solche Gefühle, die sie in die Tiefen ihrer Seele verdrängt glaubte? Welche Welt war das hier?

Minuten, Stunden oder Tage später erhob sie sich erneut. Alles war geblieben, der Ascheregen, die Schreie, der brennende Horizont, die Leichen... und nirgendwo ein Ork den sie dafür bluten lassen konnte, nichts was ihre überwältigenden Emotionen stillen konnte. Sie fühlte sich alleingelassen, hilflos, sehnte sich nach ihrer Mutter, einer Mutter! Misha? Jemandem der sie aufbaute, der sie mit Hoffnung trösten konnte! Rafa?
Jemand der ihr beiseitestand, der ihren Kampf gegen den Schatten mittrug! Aylissa, Armarn, Bashshar, Iskir? Wo waren sie alle?

Verzweifelt ging sie auf den Horizont zu...
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BeitragThema: Re: meanwhile in Niannas Head   meanwhile in Niannas Head Icon_minitimeFr Sep 26, 2008 11:52 pm

(Original von Reideen)

Rafael brütete über der Schriftrolle und trank ein wenig Alkohol dem ihm die Dörfler bereitgestellt hatten. Es war ein billiger Fusel aber besser als nichts und er teilte ihn mit den anderen, da Ausnahmsweise mal genug davon da war. Ein leichter Wein, mit mehr Alkohol als Geschmack, aber er tat sein Übriges um das zu erreichen was Rafael brauchte. "Dieser Spruch....verdammt..." sagte er fuhr sich mit den Händen durch die Haare.
Dann schaute er Aylissa an, die ihm gegenüber über die Selbe Rolle saß und überlegte. Er hatte sie überzeugt zumindest schon einmal vorarbeit zu leisten, auch wenn der eigentliche Versuch erst später kommen würde.
"Nianna...sie wird mich umbringen dafür..aber sie darf noch nicht sterben."
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BeitragThema: Re: meanwhile in Niannas Head   meanwhile in Niannas Head Icon_minitimeFr Sep 26, 2008 11:59 pm

(Original von Vin)

Aylissa sah kurz auf, schwieg aber und vertiefte sich bald darauf wieder in die nur halb gelungene Kopie der Schriftrolle, die sie angefertigt hatte.
Den Becher mit Wein, der vor ihr stand, hatte sie nicht angerührt, aber auch so fiel es ihr schwerer und schwerer, einen klaren Gedanken zu fassen.
Die Schriftzeichen auf dem Pergament vor ihr begannen mehr und mehr, einer wirren Kinderzeichnung zu ähneln, überall hatte sie etwas durchgestrichen, Anmerkungen hinzugefügt und die Worte teilweise durch Symbole ersetzt. Ein unwilliger Seufzer entwich ihr, als sie die Schriftrolle betrachtete. Wörter. Die übliche Selbstsicherheit, die sie empfand, wenn sie mit der Magie experimentierte, die sie umgab und ihren Körper durchströmte, verschwand, sobald sie das Gefühl arkaner Kraft in Worte fassen sollte. Es fühlte sich nicht richtig an, nicht beherrschbar, viel zu abstrakt.
"Geht's besser, wenn man etwas getrunken hat?", fragte sie Rafael schließlich in halbem Scherz, auf der Suche nach Ablenkung.
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BeitragThema: Re: meanwhile in Niannas Head   meanwhile in Niannas Head Icon_minitimeSa Sep 27, 2008 12:08 am

(Original von Reideen)

"Ich weiss das es schwierig ist" sagte Rafael und schaute zu ihr hinüber.
"Aber Probieren können wir gerade schlecht...obwohl es möglich wäre" erklärte Rafael und schaute auf die Schriftrolle. "Eigentlich müsste es doch gehen wenn wir die astrale Matrix itensivieren, also tiefer als in einen Traum gehen und statt einer simplen Nachicht unser ganzes Bewusstsein überschreiben" sagte Rafael und spielte mir einem kleinen Lichtball den er plötzlich erzeugte. "Ob der Alkohol hilft kann ich dir nicht sagen...das ist wohl von Mensch zu Mensch anders"
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BeitragThema: Re: meanwhile in Niannas Head   meanwhile in Niannas Head Icon_minitimeSa Sep 27, 2008 12:09 am

(Original von Reideen)

Rafael hatte Aylissa nicht gefragt wo sie den Zauber herbekommen hatte. Er vertraute ihr soweit das er ihren Anweisungen als Ritualleiterin folgte. Rafael wurde mit jeder Sekunde des Rituals immer müder und immer müder. Es war fast schon krankhaft wie schnell seine Energie schwand. Dann, nach einer Weile, spührte er nur noch wie er mit einem Ruck hochgezogen wurde und dann stand er bereits in dieser Einöde. Feuer und Schwefelgerüche mischten sich hier mit dem Geruch von verbranntem Fleisch und den Schreien der Opfer.
"Dieses Mädchen brauch mehr Hilfe als ich es angenommen hatte" sagte Rafael, relativ ruhig als er sich dann doch gen Boden wenden musste um einen Brechreiz zu unterdrücken. "...dieser Gestank..." sagte er und hielt sich den Mantel vor die Nase.
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BeitragThema: Re: meanwhile in Niannas Head   meanwhile in Niannas Head Icon_minitimeSa Sep 27, 2008 12:10 am

(Original von Nadja)

Bevor sie die Augen öffnete, vergewisserte Aylissa sich, dass das Band, das ihren Körper und ihren Geist verband, unverletzt war und bis zurück in jenen kleinen Raum in der Zwergensiedlung führte, in dem sie nun alle drei scheinbar schlafend lagen.
Rafaels Worte drangen in ihr Bewusstsein und als sie ihre Konzentration löste, schwappte der Übelkeit erregende Gestank wie eine Welle über sie. Sie hörte Schreie, gedämpft, als seien sie in weiter Ferne, aber dennoch unerträglich laut und quälend.
Aylissa zögerte, die Augen zu öffnen. Sie spürte, wie etwas Weiches, Leichtes auf ihrer Wange landete, gefolgt von weiteren Empfindungen dieser Art. Sanft strich das Gefühl über ihre Wange und erinnerte sie an den tänzelnden Fall der Schneeflocken, aber die Kälte des Schnees fehlte.
Langsam fuhr die Channelerin sich mit einer Hand über die Wange und öffnete die Augen. Eine feine graue Schicht zog sich über ihre Finger. Asche.
Nicht ohne einen gewissen Widerwillen, die aufkeimende Übelkeit in ihr niederkämpfend, hob Aylissa den Blick und ließ ihn über die Welt in Niannas Geist schweifen. Sie hatte sich auf eine wenig angenehme Vision eingestellt, aber die Vielfalt von schreckenerregenden Sinneseindrücken, die jetzt auf sie einstürzte, gewann dennoch für einen paralysierenden Moment die Oberhand und ließ Aylissa verzweifelt mit dem Brechreiz ringen.
Rafael schien es nicht besser zu gehen. Unwillkürlich trat Aylissa einen Schritt näher zu ihm, auch wenn sie normalerweise einen größeren Abstand zwischen sich und anderen bevorzugte.
"Wir müssen sie so schnell wie möglich finden", sagte sie leise und ging einige Schritte in eine willkürlich gewählte Richtung voran. Als Rafael ihr folgte, konzentrierte sie sich ganz auf das Knirschen verkohlten Holzes unter seinen Schuhen, den Blick starr geradeaus gerichtet. Sie wollte die Schreie nicht hören, ihr Gehör nicht genauer entschlüsseln lassen, ob nicht vielleicht vertraute Stimmen unter ihnen waren.
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BeitragThema: Re: meanwhile in Niannas Head   meanwhile in Niannas Head Icon_minitimeSa Sep 27, 2008 12:11 am

(Original von Reideen)

Rafael und Aylissa standen beide wie angewurzelt auf dem Feld und starrten in die Höhe. Aylissa verlor die Worte und Rafael schwieg ebenfalls, wenn auch aus anderen Gründen. Erst Minuten später erhob Rafael das Wort.
"Wir sollten weiter...Niannas Bewusstsein muss hier irgendwo sein. " sagte er und ging an dem Baum vorbei an dem Menschenleichen aufgehängt waren.
"Ich würde gerne wissen ob das ihre Erinnerungen sind oder die Art auf die sie die Welt sieht." Rafael lief an dem Baum vorbei ohne ihn noch einem einzigen Blick zu würdigen. "Lass es dir nicht zu Herzen gehen...sie sind nicht echt. Nur eine Projektion von Nianna..."
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BeitragThema: Re: meanwhile in Niannas Head   meanwhile in Niannas Head Icon_minitimeSa Sep 27, 2008 12:11 am

(Original von Kendras)

Wochen und Monate des rastlosen Wandelns in dieser trostlosen Welt vergingen. Es gab hinter dem Horizont keine große brennende Stadt, keinen riesigen Wald, nichts wo vielleicht noch ein paar Überlebende zu finden gewesen wären. Man hätte ebensogut im Kreis laufen können. Immer wiederkehrend zogen die Bilder von verbrannten Hainen, geschändeten Leichen und geplünderten Ortschaften an ihr vorbei. Wie Stigmata, die sich tief in ihr Unterbewusstsein gebrannt hatten, wiederholte sich eine grausame Szene um die andere. So oft man meinen mag man gewöhne sich an den Gestank brennender Leichen und an die Schreie, so oft betrügt man sich selbst, denn sie nagen unaufhörlich an der Seele...

Doch mit einem Mal war etwas anders, jemand war gekommen, hatte der Schatten sie auch hierhin verfolgt? Wie sollte es anders sein, war er doch durch seine Werke hier allgegenwärtig. Was es auch war, es sollte fürchterlich leiden für das was hier geschehen war, kein Tropfen Blut sollte umsonst vergossen werden, möge es als Sühne gelten... Der Wunsch nach Rache brannte unaufhörlich in ihrem Kopf, benebelte ihre Sinne...

Zwei Tage später, ein Mann, Erenländer, der Schatten hätte niemand besseren senden können. Egal. Zerschneiden, zerhacken, töten.

Wer es auch war, er wich gut aus... Viele ihrer Hiebe trafen das Leere, nicht das sie nach gefühlten zwei Jahren hier noch genug Fassung gehabt hätte, mit der gleichen Wendigkeit zu kämpfen, die sie vorher hatte... Doch schließlich setzte sie zu dem Schlag an, der ihren Feind den Kopf kosten sollte. Doch ihre angestaute Wut, ihr Hass, waren im Laufe des Kampfes langsam zur neige gegangen, ihr Blick klärte sich. Erst jetzt fiel ihr eine zweite Person auf. Eine Frau....

"Rafael... Aylissa...", Tränen schossen ihr in die Augen, warum musste sie der Schatten so quälen? "Rafael? Aylissa? Seid ihr das wirklich? Was macht ihr hier?"
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