Der Verräterprinz

(Original von Reideen)

Es hatte sich nichts geändert. Rafaels Treffer waren gegen Untote immer noch genauso Wirkungslos wie vor 4 Jahren. Diesen Job musste er dann wohl weiterhin anderen überlassen. "Verdammt...." dachte Rafael und wich gekonnt einem der Tentakelschlägen aus.
Der rote Dunst der in der Luft lag verpestete ihre Lungen und liess die Atmung schwerer fallen. Beine und Schwertarm wurden schwerer und ein kratzender Husten legte sich ein. Nur die sanften Schneeflocken Aylissas gaben den kämpfenden eine Gewisse Erleichterung.
Wie ein kühler Finger der das brennende Herz berührte.

Plötzlich kam etwas von dem Blutnebel in Rafaels Augen und seine Sicht war geblendet woraufhin er auch gleich die Quittung bekam und an einen der, mit reichen, reliefverzierten Säulen geschleudert wurde.
Sein Hinterkopf schlug hart gegen den Stein und auch seine Wirbelsäule bekam die Wucht fast ungebremst ab. Der Schmerzensschrei blieb Rafael im Halse stecken und seine Wahrnehmung verschwand für einen kurzen Augenblick.
In der Dunkelheit seines Blickfeldes war er allein. Es erinnerte ihn an die Isolation im hohen Norden die er durchlebt hatte. "I...ich kann mich nicht bewegen..." meinte er leise. Wie Stunden kam es ihm vor in denen sein Augenlicht und die Körperfunktionen langsam wieder zurückkamen.

Kurze Zeit später hatte er sich hochgerappelt und bemerkte das Aylissa neben ihm stand. Seine braune Kleidung war nun fast mehr rot als braun von dem ganzen Blutdunst der ausgestoßen wurde und machte ihm das Wiedereinsteigen in den Kampf nicht leichter.
Gerade setzte er einen Fuß nach vorne da spürte er eine mentale Vibration in seinem Kopf und seine Knie, weich wie Butter, sanken ein.
"W...was ? Eine Gehirnerschütterung ?" fragte sich Rafael und versuchte erneut aufzustehen, was ihm nicht gut genug gelang.


Blut strömte aus seiner Nase und die Wahrnehmung drohte wieder zu kippen. Hin und wieder bemerkte er was vor sich ging und beobachtete seine Gruppe wie sie sich gegen diesen Vampirprinzen schlugen.
Keine Peitschenschläge mehr von Misha...von Bashshar keine Spur und Armarn gab sein Bestes. Keine Sprüche von Aylissa...ihre astrale Macht hatte wohl ein Ende gefunden.
Rafael bemerkte, dass sie immer noch neben ihm stand und tapfer kämpfte und er als einziger nichts tat. "Ich...ich kann noch" dachte Rafael und wollte gerade nach vorne stürmen als er sah wie eine leicht abgelenkte Aylissa von einem Tentakel getroffen werden sollte.

Ein fester, vielleicht schon zu fester, Druck an ihrer Schulter riss Aylissa von ihrer jetztigen Stellung und Rafael hatte sie nur rechtzeitig wegziehen können weil er sein eigenes Gewicht in die Aktion legte.
Der Aufprall war verdammt hart und Rafael erinnerte sich nicht an die folgenden Minuten.



Sein Kopf dröhnte und selbst die sanften Flocken vermochten es kaum das Gefühl zu lindern das andere als "wie ausgekotzt" bezeichnen würden.
"Jetzt weiss ich wie sich sterben anfühlte" sagte Rafael und hiefte sich ,mehr schlecht als recht, auf.