(Original von Reideen)
Rot auf weiss....Kälte die nicht vom Schnee kam und das langsam verschwindende Feuer aus den Augen...
Als Rafael erwachte tat sein ganzer Körper ihm weh. Nicht als wäre das was wirklich neues gewesen aber seine Hände waren ihn auf den Rücken gebunden und Schnee drückte sich immer weiter in seine sich langsam öffnenden Augen während kleine Steine Kratzer auf seinem Gesicht hinterliessen. Ein kurzer fachmännischer Blick...ja...die Füße waren auch verbunden. Ausserdem war er an ein Pferd gefesselt das ihn langsam trabend mitzog. Er erkannte einige der Männer. Die Abzeichen und Trachten waren die von schmierigen Söldnern die ihre Künste an Izrador verkaufen. Seine Augen sprangen von links nach rechts, saugten jede Information auf die man sich von seiner Position aus machen konnte und sein Gehirn arbeitete bereits daran diese zu einem Plan zu verarbeiten." Ein Mädchen...nicht angekettet." bemerkte er und sah mit seinem nächsten Blick seinen Rucksack auf dem Pferd das rechts vor ihm, und somit neben seinem Zugpferd ritt. "Wo sind die anderen..ich..ich habe doch einen Federfall gesprochen..." dachte sich Rafael und schaute sich noch einmal um. Eine schmerzhafte Sekunde später bohrte sich etwas spitzes in seinen Rücken als er direkt rübergezogen wurde. "Ein Stein ?! Meine Chance !" dachte er und richtete seine Beine, so unauffällig wie möglich zum Stein auf und presste sie stark gegen den Boden. Das Pferd ignorierte diesen, für es fast nicht existenten, Widerstand und Rafael biss sich auf die Lippen als er bemerkte das es nur die hälfte des gewünschten Effekts hatte. Das Seil seiner Füße war nur leicht angerissen aber wenn er es wirklich versuchen würde könnte er es wohlmöglich zerreissen. Nur ob er jetzt die Kraft dazu hatte ? Dann erspähten seine Augen etwas auf einem Felsvorsprung. Der wehende graue Umhang, zwei Schwerter und kaum größer als eine 12-jährige. "Nianna ?!" dachte er sich und sah sie springen. Als die Männer dann plötzlich aufschrien sprang Rafael mit einem Ruck auf, liess sich dann aber wieder auf seine Hände zurückfallen als würde er einen Rückwärtssalto machen. Einer der Männer, die Rafael noch nicht bemerkt hatten, zog gerade rechtzeitig sein Schwert damit Rafael dieses nutzen konnte um seine Fesseln mit einem gezielten Schwung seine Fesseln zu durchtrennen. Kaum waren die Fesseln lose trat Rafael dem armen Krümel ins Gesicht und schickte ihn damit ins Land der Träume. Nianna kämpfte vorn schon gegen ein halbes Dutzend dieser Söldner und schien so in ihrem Zorn unterzugehen wie noch nie zuvor. "Was ist mit ihr ? Wieso ist sie..." dann bemerkte Rafael das kleine Mädchen das sich in eine Ecke gekauert hatte und hoffte nicht erschlagen zu werden. "...ist es das ?" fragte er sich selbst als er einige Zusammenhänge in seinem Kopf verknüpfte. Dann schaute er wieder auf Nianna die in einem Meer aus Blut zu ertrinken drohte. Trauer überkam sein Herz. Er kannte diesen Zorn sehr gut, auch wenn die Quellen verschieden waren. Nur hatte Rafael ihn, als er ihn zu verzehren versuchte, nicht wie Iskir, Har'kor oder eben Nianna, nicht willkommen geheissen. Doch dann bemerkte Rafael wie einer der Söldner sich von hinten an Nianna anschlich. Seine Technik war nicht schlecht und Niannas herausragendes Gehör wurde von ihrem Zorn verdeckt. Rafael sprintete. Und er konnte sprinten denn nur Iskir vermochte ihn in einem Sprint wirklich einzuholen. Die Zeit wurde knapp und Rafael sprang das letzte Stück aber statt seinen typischen Vogelschrei auszustoßen rief er "NIANNA !!!" Nianna hörte nicht, dennoch kam Rafael rechtzeitig genug auf den Schultern des Söldners zu stehen um seine Faust in seinem Gesicht zu begraben worauf Rafael ein leichtes knacken des Schädels vernahm. Das ständige Training der eigenen Fähigkeiten zahlte sich aus, dachte er. Der Söldner fiel und liess Rafael kurz straucheln, als er abspringen wollte woraufhin dieser Nianna aus Versehen an die Schulter stiess.
Nianna kämpfte gerade verbissen gegen einen der Söldner der mit ihrem meisterlichen Streich das zeitliche segnete. Dann plötzlich stiess ihr jemand gegen die Schulter. Ein Angriff von hinten, genau das muss es sein. Wie ein Wirbelsturm drehte sie sich und stiess mit ihrem Schwert zu.
Rafaels Blut schien auf dem weissen Schnee einen viel stärkeren Kontrast abzugeben wie das der Söldner. Es wirkte schon fast unwirklich leuchtend im Gegensatz zu dem glanzlosen Blute derjenigen an dessen Namen sich nie jemand erinnern würde. Die einzigen 3 Söldner die noch lebten hatten abstand vor ihr gehalten und betrachteten nun die Szene die wie in Zeitlupe abzulaufen schien. Rafaels überraschten Augen starrten Nianna an, die noch nicht ganz zu realisiert haben schien wem sie da gerade ihr Schwert in die Brust gestoßen hatte. Ihre Haare wehten im Wind der nun durch den Pass fegte und den Schnee aufwirbeln liess. Der Blick beider hielt sich in dieser Sekunde und wurde nur von ein paar vorbeifliegenden Schneeflocken leicht bedeckt. Die Farbe des Schnees breitete sich von Rafaels Sichträndern nun langsam auf den Mittelpunkt, Niannas Augen, aus als langsam sein Bewusstsein zu schwinden schien....