Die Fahrt zur Insel...und Armans Feste

Im Original von Welpenherz

Am Bord eines Sklaven Schiffes lag ein Wogren in einer Ecke und seine Vertraurte lehnte sich mit dem Rücken an ihm. Sie sah zu den Ganzen Menschen die sie und ihre Gefährten befreit hatten und dennoch hatte zweifelte sie. Die Worte von Arman hallten noch in ihren Ohren, als er sie vor wenigen Tagen dazu bewegen wollte, die Befreiung der Menschen zu Planen, doch egal wohin ihre Gedanken abschweifte, sie verstand nicht viel von Strategien und ebenso wenig wie man Kriege oder irgendwas anderes in der Richtung plant.
Misha sah in den Abend Himmel und seufzte hörbar.
Die beiden jungen Avatare der Hexen Königen taten ihr leid. Sie mussten wegen ihrem vorschnellen handeln sterben, dessen war sie sich sicher.
Aber wohin sollte es jetzt gehen? Was würden ihre Gefährten als nächstes Planen, wenn sie die Menschen zu Armans Feste und auf die Insel gebracht hatten?
Unwillkürlich lief ihr ein kalter Schauer über den rücken und ihre kleine Freundin erschien aus Mishas Tasche um sie auf zu Heitern. Doch selbst die gute Coure vermochte es ihr nicht ein Lächeln auf den Lippen zu Zaubern.

Im Original von Vin


Die Schiffe waren ungeheuer voll. Über wie unter Deck drängten die Menschen sich eng zusammen, klammerten sich an das wenige an Besitztümern, das sie hatten mitnehmen können und beäugten die zwischen ihnen wie eingesperrte Tiger herumschreitenden Freerider aus halb furchtsamen, halb unverständigen Augen.
Es gab keinen Ort, an dem man allein sein konnte, und bereits die stummen, misstrauischen und ängstlichen Blicke der Leute genügten, um Aylissa zu bedrücken und ihr die Überfahrt zuwider werden zu lassen. Sie spürte, dass die Menschen Angst vor ihr hatten, und wenngleich diese Angst alles andere als unvertraut war, sie trug keineswegs dazu bei, Aylissas Stimmung zu heben. Die Blicke waren zu vertraut, und aus jedem von ihnen sprachen mehr als hundert Jahre, die der Schatten das Land jetzt bereits in seinen Klauen hielt. Es war eine fruchtlose Aufgabe, diese Furcht gänzlich zu vertreiben. Es würde Armarn nicht gelingen, so lange er ihnen auch seinen Glauben predigen würde. Es würde Bashshar nicht gelingen, selbst wenn er lange vergessen geglaubten Mut in ihnen wecken können würde. Und es würde Rafael nicht gelingen, so lange er auch von Hoffnung redete.
Schweigend schritt Aylissa das Schiff ab, vom Bug zum Heck, sorgfältig jedem ausweichend, der ihr auf ihrem Weg begegnete. Aus den Augenwinkeln nahm sie eine Stelle wahr, an der die Personendichte weniger hoch war, und ein genauerer Blick offenbarte Misha, die, an ihren Wogren gelehnt, auf dem Boden saß und die Menschen um sie herum betrachtete.
Mit einigen raschen Schritten näherte Aylissa sich ihr und ließ sich schließlich neben ihr auf den Boden sinken, die Beine im Schneidersitz unter dem Körper verschränkend.
Unter einem leisen Seufzen ließ sie den Kopf ein wenig sinken, schwieg dann aber.
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Im Original von Reideen

Oben im Krähennest saß Rafael und blickte zurück auf die Stadt die nun im dicken Rauchnebel verschwand und die Möglichkeiten gering machte irgendetwas zu tun.
Langsam öffnete er seine Hand um sich das innere seiner so oft geschlossenen Faust anzuschauen. Sie war alt. Narben und Kerben wie die Hände eines alten Mannes der seine besten Jahre hinter sich gelassen hat. So viel Tod und Verderben brachten diese Hände schon das Rafael von ihrem Anblick angewidert war.
Er wurde erst wieder aus seiner Starre gerissen als eine Möwenfeder auf seinem Schoss landete. Er dachte darüber nach was die letzten Tage mit ihm passierte...warum dieser Wandel ?
Nachdem er einen solchen Vertrauensbruch begangen hatte fühlte er sich schlecht und die Legaten von Chandering hatten darunter gelitten. Sie hatten genug gelitten. Ihr Blut klebte immer noch an Rafaels klingen und ihm war schlecht davon. Es war als wäre er wie die alte Nianna gewesen für einen kleinen Augenblick.
In diesem Augenblick war er nicht besser als ein Legat der sich dem Schatten verschrieben hatte. Ein skrupelloser Mörder...

Tränen stiegen ihm in die Augen als er bemerkte das er sich selbst kaputt machte. Tränen wie er sie bisher nur wenige Male in seinem Leben vergossen hatte und er legte seinen Kopf voll scham in beide Arme um sein Gesicht vor allen zu Verbergen. Zwar war hier oben Niemand der hätte da sein können aber Rafael fühlte sich trotzdem als müsste er sich verstecken. All der Schmerz, all die Gefühle die er immer von den anderen Versteckt hielt brachen aus und zeigten das elende Bild eines feigen Mannes.
"Let me voice be like wind and ...and send it thwarts thy soul..." sagte er mit schwerer Stimme...sein Gewissen zwang ihn das jetzt zu tun.

Und so drang ein leichter Luftzug an Aylissas Ohren...

"Vom Grunde meines Herzens...tut es mir leid...." sprach er, den Stein in seinem Hals ignorierend.

Im Original von Reideen


Aylissa schwieg. Sie wusste nicht recht, was sie von seinen Worten halten sollte - nach allem, was seit seinem missglückten Versuch, ihre Gedanken zu lesen, geschehen war, hatte sie kaum mehr einen Gedanken an die Sache verschwendet und ohnehin waren es im Moment andere Dinge, die an ihr nagten. Dass Rafael der Sache noch immer eine solche Bedeutung beizumessen schien, verwunderte Aylissa - vielleicht belastete ihn die Sache tatsächlich mehr als sie selbst, auch wenn er unwissentlich einen durchaus empfindlichen Punkt getroffen hatte.
Sie drehte den Kopf ein wenig und verlagerte ihre Wahrnehmung in den Raum, in dem sich die arkanen Ströme Aryths bewegten. Noch immer zog sich ein feines, blauglimmendes Band vom Krähennest hinab bis zu Aylissas Kopf und verriet so, wo Rafael sich befand.
Aylissas verspürte wenig Lust, zu reden, aber ihm gar nicht zu antworten, wäre der Situation ebenso wenig zuträglich gewesen. Langsam erhob sie sich wieder, ließ den Blick kurz prüfend hinüber zum Mast gleiten, entschied sich dann aber, abgeschreckt durch den durch unzählige Menschenleiber in langsamer Bewegung versperrten Weg dorthin, doch für den bequemeren, magischen Weg hinauf ins Krähennest. Die verschüchterten Blicke der umstehenden Menschen begleiteten ihren Weg nach oben voller furchtsamen Misstrauen.
Oben angekommen wich sie noch in der Luft unwillkürlich einen Schritt zurück, als sie bemerkte, dass Rafael weinte. "...entschuldige", presste sie mit wachsender Irritation in der Stimme hervor.

Im Original von Reideen

Rafael verstand nicht ganz wie Aylissa das meinte aber er war in der jetzigen Situation sowieso nicht in der Lage großartig nachzudenken. Viel größer war der Schok als er bemerkte das Aylissa vor ihm "stand".
Schnell liess er seinen Kopf zwischen seinen Knien verschwinden und bedeckte ihn mit Beiden Armen um nicht zu lange ihrem Blick ausgesetzt zu sein.
Dennoch erhaschte sie einen Blick auf sein leidendes Gesicht und es schien nicht so als wäre nur sein "Verrat" Grund für für seinen mentalen Zusammenbruch. Vielmehr war sah er wirklich ausgelaugt und kraftlos aus. Kaum noch war er von den Menschen zu unterscheiden die sie gerade aus der Tyrannei befreit haben. Nicht einmal seine Kleidung war wesentlich besser als die der Befreiten...

Im Original von Vin
Es war ihr unangenehm, so vor ihm zu stehen, zu sehen, wie eine ungewohnte Schwäche ganz von ihm Besitz ergriff. Wäre sie an seiner Stelle gewesen und Rafael an ihrer, vermutlich wären ihm rasch einige tröstende Worte und die richtigen Gesten, um sie zu unterstreichen, in den Sinn gekommen. Er an ihrer, sie an seiner Stelle--
Aylissa wich einen weiteren Schritt zurück, wie zurückgeschlagen von der plötzlichen Gewalt des Bildes, das in ihrem Geist aufgezuckt war. In der Stille ihrer eigenen Seele hatte es keine tröstenden Worte gegeben, und keine verstehende Hand hatte sich auf ihre Schulter gelegt. Sie wusste, was sie hätte tun sollen, sie spürte, dass die richtigen Worte und Taten irgendwo in ihr lauerten, aber sie brachte die Stärke nicht auf, einen Schritt in Richtung des Krähennests zu tun.
Statt dessen stolperte sie einige weitere Schritte zurück, zwang sich dann, nachdem es ihr gelungen war, den Blick abzuwenden, zu einigen Sekunden der Konzentration und schwang sich dann unter einigen kräftigen Schlägen der magischen, eisblau schimmernden Schwingen, die sie beschworen hatte, höher in die Luft.
Auch hier, hoch über allen anderen, gab es keine Freiheit, aber im Moment war allein die Einsamkeit wohltuend, der kalte Wind auf ihrer Haut Vertrauter und Trost genug.
Ihr war, als könne sie Rafael nicht mehr in die Augen sehen, so wie auch er versucht hatte, sich vor ihrem Blick zu verbergen. Wo war die Stärke, die sie gefunden zu haben geglaubt hatte, wo der Stolz, den sie sich eingeredet hatte? Eine weitere feige Flucht, zu mehr war sie nicht im Stande gewesen.
Er an ihrer, sie an seiner Stelle--
Das Spiegelbild war zu mächtig.